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Tina Allerbauer ist erst seit 2022 Teil des myAbility Teams, dort zuständig für das Office Management und außerdem ausgebildete Yoga-Lehrerin. Robert Öllinger hat bereits viele Jahre Erfahrung als Disability Management Consultant und ist zertifizierter Experte für barrierefreies Bauen. Die beiden haben in einem kurzen Interview ihre Erfahrungen mit uns geteilt – wo sie die größten Hürden im Bereich Inklusion sehen, was Barrierefreiheit wirklich bedeutet und wie sie die Zusammenarbeit mit Coca-Cola HBC Österreich bisher erlebt haben.
Robert: „Wenn ich in der vollgestopften U-Bahn mit einem Blindenstock unterwegs bin und dann eine Vierer-Sessel-Gruppe mehrere Stationen für mich alleine habe, ist für mich klar: Die Leute haben Berührungsängste. Hauptsächlich, weil sie befürchten, etwas im Umgang mit mir falsch zu machen. Diese Unsicherheit führt manchmal zu ungewöhnlichen Verhaltensweisen… Manchmal passiert es mir, dass Passant:innen mich ungefragt an der Hand packen und über die Straße ziehen, manchmal werde ich vollkommen ignoriert.“
Doch in Wahrheit muss es nicht kompliziert sein. Roberts Rat lautet: Wer andere so behandelt, wie man es sich auch für sich selbst wünscht, ist auf dem richtigen Weg.
Tina: „Meine Sehbeeinträchtigung ist für mich noch recht neu und es fällt mir nicht immer leicht, darüber zu sprechen. Deshalb ist es für mich umso wichtiger, als der Mensch gesehen zu werden, der ich bin. Ich bin Tina und ich bin Office Managerin. Als Yoga-Lehrerin habe ich gelernt, dass man den Blick viel öfter nach innen als nach außen richten sollte. Ja, meine Sehkraft ist eingeschränkt und auch das ist ein Teil von mir, aber nicht das, worüber ich definiert werden möchte. Umso wichtiger ist mir die Arbeit in einem Team, das offen ist und zu dem ich Vertrauen haben kann.“
Bei Coca-Cola HBC Österreich haben wir bereits einige Erfahrungen mit inklusiver Sprache gesammelt und arbeiten derzeit an unserer Umstellung von der sogenannten „doppelten Paarform“ (Bsp.: Sehr geehrte Leserinnern und Leser) auf den „Genderdoppelpunkt“ (Leser:innen). Nicht nur, weil der Doppelpunkt alle männlichen, weiblichen, nichtbinären und diversgeschlechtlichen Personen typografisch sichtbar macht, sondern auch, weil diese Variante von Screen Readern, die Menschen mit Sehbeeinträchtigungen nutzen, besser ausgelesen werden kann.
Doch generell gibt es in einem Urwald von Begriffen wie Behinderung, Behinderter, Barrierefreiheit u.v.m. viel Unsicherheit was erlaubt ist und was nicht.
Robert: „Es gibt Begriffe, wie zum Beispiel ‚der Behinderte‘ die abwertend sind, da Menschen mit Behinderungen auf ihre Behinderung reduziert werden. Es wird nur das Defizit gesehen und nicht der Mensch. Aber grundsätzlich geht es eher um die Offenheit zu anderen Personen. Wer offen ist und auf den anderen eingeht, kann nicht so viel falsch machen, auch wenn man mal ein falsches Wort benutzt. Nicht gewünscht ist auch die Bezeichnung „Opfer“ oder „Held:in“, da ich mein Leben so lebe wie ich möchte und ich kein Held bin, wenn ich zum Beispiel zur Arbeit gehe.“
Ein Stigma, in das man leider viel zu leicht rutscht. Und auch den Begriff Behinderung sieht Robert bei genauerer Betrachtung sehr differenziert:
„Ich bin nicht behindert, die Behinderungen und Barrieren sind in der Umwelt. Mit der richtigen Vorbereitung, dem richtigen Equipment und ein wenig Kreativität kann ich alles machen, was ich möchte. Ich bin zum Beispiel ein begeisterter Schifahrer – trotz Seh- und Höreinschränkung.“
Digitales Arbeiten und digitale Arbeitsmittel bestimmen heutzutage den Alltag von vielen von uns. Für Menschen mit Behinderung können diese wertvolle Werkzeuge sein.
Tina: „Ich hätte nicht gedacht wie viele Hilfsmittel es für mich gibt: Hörbücher, mein Smartphone kann mir die Nachrichten vorlesen und ich kann fast überall den Text so groß einstellen, wie ich es für mich benötige. Nicht alle Anwendungen haben diese Möglichkeiten, aber immer mehr und es wäre sehr wünschenswert, dass sich dieser Trend noch weiter verbreitet.“
Digitale Hilfsmittel und virtuelle Arbeitsumgebungen helfen zudem sehr, alle zu inkludieren. Wie viele andere auch, schätzt es eine Person mit Sehbehinderung oder jemand im Rollstuhl, wenn es nicht nötig ist, jeden Tag ins Büro zu kommen, denn das ist mit Aufwand und Vorbereitung verbunden. Dennoch bedeutet das nicht, dass auf den gemeinsamen Office Alltag mit Kolleg:innen ganz verzichtet werden möchte. Digitalisierung schafft so die nötige Flexibilität.
Diversität und Inklusion zu signalisieren, ist uns bei Coca-Cola HBC wichtig, aber wie zeigt man künftigen Arbeitnehmer:innen diesen Vorsatz eigentlich, wenn man ganz am Anfang steht und der Erfahrungsschatz begrenzt ist?
Eine wichtige erste Anlaufstelle ist natürlich die Website eines Unternehmens. Ist diese barrierefrei, ein:e Ansprechpartner:in für das Thema angegeben und im Optimalfall auch noch eine gute Wegbeschreibung ins Office inkludiert, signalisiert das deutlich, dass auch Menschen mit Behinderung als Bewerber:innen erwünscht sind.
Tina: „Außerdem helfen sehr klare, sachbezogene Stellenbeschreibungen. Wenn ich weiß, was auf mich zukommt, wie das Arbeitsumfeld genau aussieht, kann ich selbst am besten beurteilen, ob ich dafür geeignet bin oder nicht.“
Robert: „In der Zusammenarbeit mit Coca-Cola HBC haben wir ganz stark gemerkt, dass das Thema Diversität und Inklusion ganzheitlich einen sehr hohen Stellenwert für das Unternehmen hat. Die Begeisterung und den Spaß, den ich zumindest persönlich mit den Marken des Unternehmens verbinde, merkt man auch im Umgang mit den Teams. Man spürt die Offenheit und das ‚Miteinand‘. Und natürlich eignen sich die Getränke aus dem Hause Coca-Cola HBC Österreich hervorragend zum Anstoßen nach einem erfolgreichen Arbeitstag“.
Und damit beim Anstoßen auch immer alle dabei sein, mitfeiern und Spaß haben können, ist es uns bei Coca-Cola HBC Österreich sehr wichtig, gemeinsam mit unseren Partner:innen, Kund:innen und Konsument:innen im Bereich Diversität und Inklusion immer weiter dazuzulernen.
Falls du auch Interesse hast, Teil unseres Teams zu werden, findest du hier alle Informationen.